News

Neuigkeiten und Informationen rund um Veranstaltungen und Aktivitäten in der Gemeinde.
Für Medienanfragen wenden Sie sich bitte per Mail an unsere Geschäftsführerin Isabel Schlerkmann.

 

28.05.24

Reli-Kursangebot 2024/25

Im Religionsunterricht der IGB stärken Kinder und Jugendlichen ihre jüdische Identität und ihre Verbundenheit mit dem Judentum und Israel durch das Kennenlernen der Geschichte, der Bedeutung der Feiertage, der Traditionen und Gesetze. Feiertagsprogramme und andere kursbegleitende Events fördern das Zusammengehörigkeitsgefühl und lassen die Kinder und Jugendlichen das Judentum aktiv erleben.

Neben verschiedenen Kursangeboten kann man sich ab sofort auch für den neuen Bat/Bar Mizwa-Kurs für die Jahrgänge 2023/2013 anmelden.

–> Mehr Informationen und Anmeldung

23.05.24

Erste Präsidentin der Israelitischen Gemeinde Basel gewählt

Die Israelitische Gemeinde Basel (IGB) hat per Juni 2024 eine neue Präsidentin:

Steffi Bollag, bisher als Vizepräsidentin im Vorstand engagiert, wurde in stiller Wahl – ohne Gegenkandidaturen – von den Mitgliedern der jüdischen Gemeinde gewählt. Frau Bollag folgt auf Emmanuel Ullmann, der sich nach einer zweiten Amtszeit nicht mehr für das Amt zur Verfügung stellt. Der Vorstand der IGB dankt Herrn Ullmann herzlich für das grosse Engagement in den letzten Jahren und seine eingebrachte Finanzexpertise.

Stefanie «Steffi» Bollag (Jg. 1957) wurde in Basel geboren und wuchs in Riehen im jüdischen Alters- und Pflegeheim «La Charmille» auf, wo ihr Vater 32 Jahre lang Küchenchef und Mitglied der Geschäftsleitung war. Nach Ausbildungen zur Pflegefachperson und Hebamme arbeitete sie in diesen Berufen. 1987 zog Steffi Bollag nach Wien und später nach München, wo sie sich dem Management zuwendete. Im Jahr 2000 kehrte sie in die Schweiz zurück und wirkte 15 Jahre, bis 2023, als Direktorin im Alterspflegeheim Humanitas.

Seit 2021 ist Steffi Bollag im Vorstand der jüdischen Gemeinde Basels tätig, seit 2022 als Vize-Präsidentin. Steffi Bollag ist die erste Frau in der Funktion der um 1805 gegründeten Gemeinde. Sie sagt: «Ich freue mich auf die Aufgabe, die ich auch als grosse Herausforderung verstehe. Mein Hauptziel ist es, neben dem Fortführen der Vorstandsgeschäfte und dem nachhaltigen Erhalt der Gemeinde, möglichst viele Mitglieder abzuholen.»

16.05.24

IGB besorgt über Zunahme antisemitischer Vorfälle

Als öffentlich-rechtlich anerkannte Religionsgemeinschaft und Vertreterin der Interessen der jüdischen Bevölkerung in der Region Basel drücken wir unsere tiefe Besorgnis über die seit dem 7. Oktober 2023 zunehmenden antisemitischen Vorfälle in Basel aus. Es erschüttert uns zutiefst, dass gerade an der Universität Basel, einem Symbol für den Humanismus und bekannt für den Dialog in Lehre und Forschung, hasserfüllte Parolen skandiert werden und an den Schulen gefährlicher Antisemitismus aufkeimt. Dies ist bedrohlich und schmerzt sehr.

Dialog ist essenziell und wir unterstützen das Recht auf freie Meinungsäusserung sowie die Versammlungsfreiheit. Gleichzeitig gibt es für uns klare Grenzen des Sagbaren: Die veröffentlichten und geäusserten Parolen der Demonstrierenden sind bedrohlich und werden nicht nur von uns als äusserst aggressiv wahrgenommen. Das Skandieren von «From the River to the Sea» ist von Grund auf antisemitisch, da der Slogan das Existenzrecht des einzigen jüdischen Staates in der Welt und der einzigen Demokratie im Nahen Osten in Frage stellt, was letztlich auf die Auslöschung des Staates Israel und seiner jüdischen Bevölkerung abzielt. Juden und Jüdinnen lebten seit Jahrtausenden in dieser Region, daher ist der Vorwurf der Kolonisation absurd und fehlgeleitet.

Ein Naher Osten ohne Israel wäre weder geschichts- noch faktenbasiert begründet. Auch die Verwendung von Begriffen wie «Intifada» oder der Vorwurf des «Genozids» an der palästinensischen Bevölkerung bedroht das Sicherheitsgefühl der jüdischen Bevölkerung, auch hier in Basel. Boykottaufrufe, die den Stop jeder Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten verlangen, erinnern uns an vergangene Zeiten, die wir überwunden glaubten.

In den letzten Jahrzehnten mussten aufgrund von Judenhass 800’000 bis eine Million Jüdinnen und Juden aus arabischen Ländern nach Israel flüchten, und zunehmend wandern wegen des massiv erstarkten Antisemitismus’ Jüdinnen und Juden aus europäischen Ländern nach Israel aus. Der Staat Israel ist für Jüdinnen und Juden weltweit der «sichere Hafen» in Notzeiten.

Proteste gegen Israel seit dem 7. Oktober 2023 sind unglaubwürdig, wenn nicht gleichzeitig gegen die Hamas protestiert wird, die über 1200 unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten, darunter Babys, Kinder, Frauen und Schoah-Überlebende, vergewaltigt, verstümmelt, massakriert oder entführt hat. Nach wie vor sind Geiseln in Gefangenschaft. Die Hamas, die in ihrer Charta zur Vernichtung Israels und zur Tötung von Jüdinnen und Juden aufruft, begeht und zelebriert Gräueltaten und sieht ihre Taten durch die Demonstrationen gestützt, was sie auch öffentlich äussert.

Die starke Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem 7. Oktober 2023 verdeutlicht, wie schnell Antizionismus Antisemitismus wird. Insbesondere in Schulen haben sich schwerwiegende Vorfälle ereignet, die es in den Jahrzehnten zuvor in Basel nicht gab. Antisemitische Vorfälle und die Art der Proteste sind, wie dies in der Geschichte gut dokumentiert ist, ein Zeichen eines allgemeinen Verlustes an Toleranz und Freiheit in unserer Gesellschaft. Wir sind daher umso dankbarer für die viele Bürgerinnen und Bürger, Politikerinnen und Politiker, Journalistinnen und Journalisten, die ihre Ablehnung des verstärkten Antisemitismus zum Ausdruck bringen, sei es in direkten Gesprächen, in Artikeln oder Leserbriefen.

Wir bedauern das immense Leid und die Opfer auf beiden Seiten im Krieg in Gaza und hoffen auf einen friedlichen Weg und eine hoffnungsvollere Zukunft.

Wir erwarten den Schutz unserer demokratischer Werte, sei es an Schulen oder Universitäten, die wir als Orte des respektvollen und offenen Dialogs sowie konstruktiver und friedlicher Vielfalt kennen und schätzen.

Wir möchten, dass Basel ein sicherer Hafen «in Notzeiten» bleibt.