Synagogenführungen
Die Beit Yosef Synagoge in Basel.
Die Synagoge an der Leimenstrasse wurde 1869 nach Plänen des Architekten Hermann Rudolf Gauss erbaut und 1892 um eine Kuppel erweitert. Seither wurde sie mehrfach renoviert, zuletzt 1987.
Sie ist Schweizer Kulturgut von nationaler Bedeutung. Seit Ende 2020 trägt sie offiziell den Namen Beit Yosef Synagoge.
Geschichte der Synagoge
Die Basler Synagoge, auch bekannt als Grosse Synagoge und seit 2021 als Beit Yosef Synagoge, ist das Gotteshaus der aschkenasischen Israelitischen Gemeinde Basel. Die beiden golden schimmernden Kuppelspitzen der Synagoge verleihen ihr eine orientalische Note und sind ein markantes Merkmal im Quartier.
Detaillierte Ausführungen
Die erste Synagoge der jüdischen Gemeinde befand sich um 1200 an der Gerbergasse. Seit 1864 diskutierte die Israelitische Gemeinde Basel über den Bau einer Synagoge, die dann schliesslich zwischen 1866 und 1869 von dem christlichen Architekten Hermann Rudolf Gauss (1835-1868) errichtet wurde. Zeitgemäss war der erste Bau ein zentraler neobyzantinischer Kreuzkuppelbau, dem im Osten eine kleine Muschel für den Toraschrein angefügt wurde. Die Emporen der Frauen sind nach Westen ausgerichtet.
Als Vorbild diente Gauß die Synagoge von Stuttgart, ebenfalls ein Kuppelbau aus dem 19. Sie unterschied sich jedoch zunächst in der Gestaltung, da für Basel nur eine Kuppel und nicht zwei wie in Stuttgart realisiert wurden.
Eine Erweiterung erfuhr die Synagoge aufgrund der wachsenden Gemeinde 1892, als Paul Reber (1835-1908) ihr eine zweite Kuppel hinzufügte, die ihr eine ausgeprägte Längsausdehnung verlieh und nun Platz für 700 Mitglieder bot. Die Einweihungsfeier des neuen Gebäudes fand am 9. September 1968 statt.
Nach der Renovierung im Jahr 1947 wich die bunte Inneneinrichtung einem einheitlichen Grau. In den Jahren 1986/87 wurde die Synagoge erneut umfassend restauriert, insbesondere die Schablonenmalerei an der Ostwand und die Ornamentik des Innenraums aus der Zeit der Erweiterung durch Paul Reber. Das Gebäude vereint maurische Elemente, sichtbar in der Ornamentik, byzantinische Strukturen und pisanisch-romanische Malerei der Außenwand. Die Kombination von Stilelementen ist charakteristisch für den Historismus des frühen 20. Jahrhunderts.
Diese markante, orientalisch anmutende Architektur im Basler Stadtbild verlangte von der jüdischen Gemeinde und auch vom Architekten Selbstbewusstsein, um sich auf diese Weise zu exponieren. Bis heute prägt die Basler Synagoge, die seit 2020 nach dem Bankier Joseph Y. Safra Z’L (1938-2020) Beit Yosef heisst, das Stadtbild von Basel und ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung.
Besichtigung & Führungen
Besichtigung (keine Führung)
Privatpersonen (max. 5) ist eine Besichtigung täglich von 10.30 – 11.00 Uhr möglich. Bitte melden Sie sich bei der Porte und tragen Sie einen Ausweis auf sich.
Öffentliche Führungen
Jeden ersten Sonntag im Monat bietet das Jüdische Museum der Schweiz eine kostenfreie 60-minütige Führung an. Ort und Zeit: Synagoge, 15 Uhr. Keine Voranmeldung notwendig.
Gruppenführungen
Eine Führung durch die Synagoge ist grundsätzlich montags bis donnerstags für Gruppen möglich.
- Dauer: 60 Minuten
- Kosten: 180.00 CHF/Euro
Führungen für Schulklassen aus Basel-Stadt und Basel-Land sind kostenlos. Dazu müssen Lehrpersonen das ausgefüllte Besuchsformular Visit a Religion mitbringen.
Schulklassen aus anderen Kantonen zahlen 100 CHF/Euro.
Anfrage Synagogenführung
Wir bitten Sie, sich mindestens 3 Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns zu melden.
Maximale Anzahl Teilnehmende pro Führung: 20 Personen.