Die Israelitische Gemeinde Basel. Jüdisches Leben in der Region.
Ein Haus für alle Jüdinnen und Juden.
Die Israelitische Gemeinde Basel ist kulturelles sowie religiöses Zuhause für ihre Mitglieder. Sie ermöglicht Jüdinnen und Juden in der Region ein vielfältiges jüdisches Leben zu führen und ist Ort für jüdisches Zusammenleben. Die IGB ist bestens vernetzt, in der Region Basel lokal sowie kulturell verankert und im Kanton Basel-Stadt öffentlich-rechtlich anerkannt.
Unsere Leitlinien
1Judentum als Religion, Tradition, Kultur und Identität
Wir, die Israelitische Gemeinde Basel,
- sind eine nach dem jüdischen Religionsgesetz geführte Gemeinde.
- zeigen Offenheit für alle religiösen und kulturellen Ausprägungen des Judentums.
- stärken die jüdische Identität unserer Mitglieder durch die freundschaftliche Zusammenkunft bei Feier- und Gedenktagen und das aktive Einbetten unserer gemeinsamen Geschichte in Erziehung und Bildung
- sind verbunden mit Israel und seinen Menschen.
2Unsere Angebote und Aktivitäten
Wir, die Israelitische Gemeinde Basel,
- bieten unseren Mitgliedern ein religiöses Angebot in allen Lebenssituationen.
- richten unser Angebot nach den Bedürfnissen unserer Mitglieder aus. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf Jugendliche, junge Familien und Seniorinnen.
- fördern die aktive Beteiligung der jungen Generation in Gremien und Synagoge. So sichern wir die Interessen der nächsten Generation und stärken die soziale Zugehörigkeit auf allen Ebenen.
- laden alle Mitglieder ein, sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen.
3Solidarisch gegen innen und aussen
Wir, die Israelitische Gemeinde Basel,
- heissen jüdische Menschen mit ihren Familien und Kindern und jüdische BesucherInnen aus aller Welt willkommen.
- unterstützen jüdische Vereine, Organisationen und Einzelpersonen ideell, finanziell und sozial.
- vertreten die Interessen der jüdischen Bevölkerung bei Behörden, in Politik und Gesellschaft.
- beteiligen uns am interreligiösen Austausch und zeigen Solidarität mit anderen Religionsgemeinschaften.
Geschichte und Gegenwart
Die Israelitische Gemeinde Basel ist offiziell die dritte jüdische Gemeinde von Basel und besteht seit über 200 Jahren. Heute zählt sie rund 860 Mitglieder. Als Einheitsgemeinde ist sie Heimat für Jüdinnen und Juden aller religiösen Ausrichtungen und verfügt als eine der grossen Schweizer Gemeinden über eine ausgebaute Infrastruktur und sämtlichen Institutionen, die ein erfülltes jüdisches Leben ermöglichen. Sie wird nach den Regeln der Halacha geführt.
Weitere Details
Die erste jüdische Gemeinde hat sich im 13. Jahrhundert in Basel angesiedelt. 1349 wurden Jüdinnen und Juden während der Pest verfolgt, vertrieben oder getötet.
Wahrscheinlich um den Aufbau Basels nach dem grossen Erdbeben (1356) zu finanzieren, konnten Juden ab 1361 wieder nach Basel kommen. Spuren dieser zweiten Gemeinde sind bspw. mit alten Grabsteinen des ehemaligen Friedhofs auf dem Petersplatzes nachgewiesen. 1397 flüchtete die Gemeinde aufgrund von Gerüchten einer erneuten Verfolgung.
Zwar durften sich rund 400 Jahre keine Juden in Basel niederlassen, aber in der Region Basel, vor allem im Elsass, gab es jüdisches Leben und Juden besuchten als Händler oder Ärzte auch die Stadt Basel.
1798 wurde der sogenannte „Judenzoll“ abgeschafft.
Das Gründungsjahr der dritten heutigen Gemeinde wurde auf 1805 festgelegt. Das Rabbinat wurde durch den Rabbiner von Hégenheim ausgeübt.
1866 erhielten Schweizer Juden die Niederlassungsfreiheit in Basel.
1868 wurde die heutige Synagoge an der Leimenstrasse eingeweiht.
1872 konnten Juden in Basel die Basler Bürgerrechte erhalten, 1874 die Glaubensfreiheit sowie 1879 die vollen Schweizer Bürgerrechte.
1884 wurde Arthur Cohn (1862–1926) der erste vollamtliche Rabbiner der Gemeinde.
1892 Erweiterung der Synagoge um eine zweite Kuppel.
1903 wurde der Friedhof an der Theodor Herzl-Strasse 90 eingeweiht.
1927 hat sich ein Teil der Mitglieder abgetrennt, sie gründeten die strengorthodoxe Israelitische Religionsgesellschaft (IRG), heute an der Ahornstrasse.
1973 erhielt die IGB als erste jüdische Gemeinde die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts und ist damit den drei grossen Kirchen in Basel gleichgestellt.
ab Steuerjahr 2020 werden die Gemeindesteuern durch den Kanton veranlagt und eingezogen (Grundlage: Annahme der Abstimmung vom 19. Mai 2019)